Body Browser: Nacktscanner auf Google-Art

Die Darstellung von Nacktheit in Form anatomischer Nahaufnahmen gehörte schon immer zum Internet. Der Zweck dürfte aber nur selten die medizinische Grundausbildung für interessierte Laien sein.
Wer dagegen hinter Googles Body Browser Erotisches vermutet, liegt falsch. Das äußerst anschauliche 3D-Modell des menschlichen Körpers will auch nicht unbedingt die Ästhetik der Human-Architektur darlegen, wie Gunther von Hagen mit seiner umstrittenen “Körperwelten”-Ausstellung.
Es versteht sich vielmehr als eindrucksvolle Demonstration der grafischen Möglichkeiten, die die Grafikschnittstelle WebGL in den Browsern der neuen Generation bietet.
Entsprechend funktioniert der Body Browser auch nur mit Mozilla Firefox ab 4.0, Google Chrome ab Version 9 und dem Internet Explorer 9 und größer.
Zum anderen lässt sich mit der Web-Anwendung durchaus anschaulich der Aufbau aller wesentlichen Systeme des menschlichen Körpers vermitteln – ob an angehende Medizinstudenten oder anatomisch interessierte Laien.
Die Bedienung ist wirklich einfach. Schaltzentrale ist der Schieberegler am linken Bildrand. Seine vertikale Position bestimmt, welche Elemente schematisch dargestellt und überlagert werden.
Bewegt man ihn nach unten, werden nacheinander Hautoberfläche, Muskeln, Skelett, Blutkreislauf. Lymph- und Nervensystem ausgeblendet. Am unteren Rand finden sich zwei Buttons die zwischen dem vertikalen Schieberegler und sechs horizontalen für die einzelnen Schichten wechseln. So lassen sich beliebige Kombinationen bilden, etwa das Skelett mit allen Nervenbahnen.
Die Navigations- und Zoom-Schaltflächen links oben funktionieren genauso wie in Google Earth, lassen sich aber auch durch Mausrad und gedrückte linke Maustaste ersetzen. Einzelne Muskeln, Organe, Knochen oder sonstige Körperteile hebt man durch einen Klick hervor, wobei der restliche Körper stark ausgeblendet wird.
Das Suchfeld rechts oben erlaubt das Aufspüren jedes Körperteils, sofern der englische (manchmal auch lateinische) Begriff bekannt ist.
In erster Linie handelt es sich beim Body Browser bislang nur um eine Technologie-Demonstration. Unter diesem Gesichtspunkt ist es zwar schade, aber zu akzeptieren, dass einige Funktionen fehlen oder unvollständig sind. So fehlt etwa die Möglichkeit, das Modell horizontal zu verschieben, Das macht es zum Beispiel unmöglich, eine Hand in Frontalansicht aus der Nähe zu betrachten.
Geht man nach den Diskussionen zu den diversen Body-Browser-Demonstrations-Videos auf Youtube, scheint die meisten Anwender aber vielmehr die Frage zu beschäftigen, warum denn das weibliche Anatomiemodell Unterwäsche trägt. Die entsprechende Zielgruppe scheint am Studieren primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale von innen oder in schematischer Darstellung offenbar weniger Interesse zu haben.
Dennoch hoffen wir auf eine Weiterentwicklung dieser beeindruckenden WebApp.
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